Überholung Haptbremszylinder

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Arabella
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Re: Überholung Haptbremszylinder

Beitragvon Arabella » Do 29. Apr 2021, 21:56

Hallo Arn,
leider weiss ich noch nichts Neues zu berichten. Nach meinem ersten Fehlversuch (siehe früherer Beitrag) habe ich ein weiteres HBZ-Wrack zu Bremsen-Schöbel geschickt, hab aber bisher nichts wieder gehört. Ich werde morgen mal anrufen und nachfragen. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Bisher scheinbar einzige Lösung: Pflegt eure HBZ mit regelmässigem Austausch von Bremsflüssigkeit und erhaltet sie. Neue gibt es nicht mehr, Wiederaufbereitung ist nur in sehr begrenztem Rahmen möglich.
Was eventuell noch als Möglichkeit in Betracht kommen würde, wäre der Umbau auf einen VW Käfer HBZ der frühen Jahre. Dort sind allerdings die Anschlüsse für die Bremsleitungen anders herum. Man müsste dann wahrscheinlich neue Bremsleitungen herstellen, die auf die Anschlüsse passen. Der Rest des HBZ soll in den Massen gleich oder ähnlich sein, der HBZ soll noch neu zu erwerben sein. Ich werde mich beizeiten mal in dieses Thema vertiefen.
Hat jemand von euch da schon Erfahrung oder Erkenntnisse? Der Tip kam übrigens von Bremsen-Schöbel.
Grüsse von Rainer

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Letzter Fuffziger
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Re: Überholung Haptbremszylinder

Beitragvon Letzter Fuffziger » Fr 30. Apr 2021, 10:34

@Arn

V Volume (Geschwindigkeit ist kleines v)
p pressure Druck
A Area Fläche
* ist ein "mal", x wollt' ich nicht nehmen und den Malpunkt hab ich grad nicht gefunden.
Was ich anfange, bringe ich auch zue

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arn
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Re: Überholung Haptbremszylinder

Beitragvon arn » Fr 30. Apr 2021, 12:11

Hallo Manfred,
da hätte ich eigendlich selber drauf kommen müssen. Manchmal ist man halt störrisch, aber schön, dass es geklärt ist und das mit dem Gendersternchen konnte ich mir einfach nicht verkneifen.
arn

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Re: Überholung Haptbremszylinder

Beitragvon Letzter Fuffziger » Fr 30. Apr 2021, 15:00

Hallo Rainer,
da hat wohl bei Bremsen-Schöbel auch noch nie jemand 'ne Arabella gesehen.
Das Problem ist, dass nahe über dem HBZ das Querrohr des Vorderrahmens verläuft. Da ist bei Anschlüssen, die nach oben abgehen, gar nicht genügend Platz für die Überwürfe und die abgehenden Leitungen. Borgward hat schon gewusst, warum die nach unten abgehen müssen.

Der VW-Zylinder ist Pfusch am Fahrzeug; ich kann mir vorstellen, dass erst die Leitungen verbogen und eingeschraubt wurden und dann der Zylinder befestigt worden ist, ohne Rücksicht auf Knicke und Quetschungen an den Leitungen.
Ich persönlich möchte so nicht fahren - und beim Anlassen gehen womöglich die Bremslichter an:

P1090523kl.jpg

P1090530.jpg

Die Frage wäre auch, ob da zusätzlich am Flansch was umgepfriemelt worden ist.

Schöne Güße
Manfred
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Re: Überholung Haptbremszylinder

Beitragvon Arabella » Fr 30. Apr 2021, 16:13

Hallo Manfred,
herzlichen Dank für die Erklärung und die Photos. Es sieht in der Tat so aus, als gehe kein Weg an den original HBZ vorbei. Das ist enttäuschend, aber wohl Realität. Oder gibt es sonst Lösungsvorschläge? Was machen wir, wenn die HBZ an unseren Autos einer nach dem anderen verschleissen? Kann man sowas nachfertigen lassen, in einem mehr oder weniger vernünftigem Kostenrahmen? (eine Überarbeitung eines eingeschickten HBZ bei Bremsen-Schöbel liegt jetzt bereits bei über 300 Euro. Und das vorausgesetzt, er lässt sich noch überarbeiten). Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Viele Grüsse,
Rainer

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Re: Überholung Haptbremszylinder

Beitragvon Letzter Fuffziger » Sa 1. Mai 2021, 17:47

Hallo Rainer,
ich habe schon Stunden damit zugebracht, die Ersatzteilkataloge bzw. Angebote von anderen Marken und Typen aus der Zeit durchzustöbern.
Leider ohne Fund. Es kommen ja wegen der Baulänge auch nur Einkreiszylinder in Frage.

Ich hatte sogar schon die Idee ausgebrütet, die originale Einspeiseöffnung des VW-Zylinders zu verschließen und eine Einspeisung gegenüber
anzubringen. Gussblöcke werden heutzutage problemlos geschweißt, warum also hier nicht?
Wahrscheinlich will nur niemand das Risiko des Versagesn bei einem solchen sicherheitsrelevanten Teil tragen. Das sehe ich bei der Einspeisung aber gar nicht als so hoch an, die ist ja vom Bremsdruck nicht belastet. Der spielt sich innen vor dem Stempel ab.

Ich verstehe auch ehrlich gesagt bis heute nicht, warum man in einen Bremszylinder keine stählerne Laufbuchse einschrumpfen kann, ähnlich zu Motoren mit dünnwandig eingezogenen Laufbahnen oder Wellen, bei denen das ja außen perfekt funktioniert.
Villeicht haben wir einen Fachmann mit einer fundierten Aussage?

Geht das alles nicht, bleibt nur eine Gießerei und eine Firma, die das Bohren übernimmt.

Manfred
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Re: Überholung Haptbremszylinder

Beitragvon B2000 » Sa 1. Mai 2021, 18:27

Hallo Manfred, schreib das doch mal im IG Forum. Dort gibt es ein paar die technisch versiert sind und auch probieren und testen. Schorsch

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Re: Überholung Haptbremszylinder

Beitragvon jensschumi » So 2. Mai 2021, 17:25

Als nachhaltigere Lösung würde ich da ein Dreh-/Frästeil sehen.
Immer noch deutlich billiger als Gießen...

Lasersintern ist ja auch im Kommen, da wird sowas im Moment mit ca. €4 pro Gramm berechnet (bei Privaten wahrscheinlich mehr...)

Gruß
Jens

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Re: Überholung Haptbremszylinder

Beitragvon Letzter Fuffziger » Mo 3. Mai 2021, 12:20

Frästeil ist mir dann auch noch eingefallen. Wollt ich mit meinem Sohn mal erst besprechen. Der baut die betreffenden Maschinen.

Manfred
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Re: Überholung Hauptbremszylinder

Beitragvon Letzter Fuffziger » So 9. Mai 2021, 14:28

So, habe in letzter Zeit bei jeder Gelegenheit mit diversen Fräsern, Drehern und Hydraulikspezialisten gesprochen.
Jeder Nachbau eines Bremszylinders würde offenbar mehrere 100 Euronen verschlingen.
Andererseits ist der VW-Zylinder vom Längenmaß her offenbar für den Einbau geeignet und hat auch die benötigten Abgänge; allerdings weisen die in die falsche Richtung. Nach den verfügbaren Abbildungen stimmt auch die Große der Flanschverschraubungen nicht.
Dennoch zeichnet sich damit eventuell eine technisch "saubere" Möglichkeit ab.

Der Hydraulik ist es prinzipiell egal, von welcher Seite der Zulauf erfolgt. Der Vorratsbehälter sitzt höher als der Zylinder und würde die Flüssigkeit genausogut über einen Bogen an einen Zulauf unterseits am Zylinder liefern.
Der VW-Zylinder könnte von daher um 180° verdreht mit den Abgängen nach unten eingesetzt werden.
Allerdings müsste dann anstelle des Zulauf-Dichtgummis ein dicht verschraubter Hydraulikstützen treten, und zwar mit Knie, also Anschluss zur Seite.

Ich werde dieser Tage als erstes den Sitz für den Gummi an einem Arabella-Zylinder ausmessen (der ist identisch mit VW, ich fahre bereits mit einer VW-Dichtung).
Natürlich muss der Sitz es maßlich hergeben, ein Gewinde für einen Hydraulik-Stutzen (z.B. M18 x1,5 Kernloch 16,5 oder G1/2 21 x 1,8 Kernloch 18,6) rein zu schneiden. Allerdings muss das keinen Bremsdruck aushalten, sondern nur die Anpressung einer Dichtung
Im nächsten Schritt könnte ich einen Vergleichszylinder besorgen, um den Einbau und das Umbauen an sich zu testen.

An gleicher Stelle weiteres

Manfred
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